Das traditionsreiche Teppichhaus Saemmer wurde 1950 von Humbert Saemmer in der Maximilianstraße in München gegründet. 2012 waren wir aufgrund einer eklatanten Mieterhöhung von Seiten der Stadt München gezwungen das Ladengeschäft in der Maximillianstraße zu schließen. Die umfangreiche Sammlung von mehr als 2.000 zeitgemäßen, alten und antiken Teppichen und Kelims aus allen traditionellen Knüpfländern (Iran, China, Russland, Tibet, Nepal, Afghanistan, Türkei) konnten wir in ein neues Domizil mit viel Platz nahe München auslagern.
Aufgrund der reduzierten Standort- und Personalkosten sind die Preise für diese wertvolle Knüpfkunst zum Teil mit ordentlichen Nachlässen ausgezeichnet.
Im Outlet als auch im Showroom in München bieten wir nach wie vor unsere bekannten, umfangreichen Leistungen - von der Teppichreparatur und Wäsche bis hin zu Sonderanfertigungen - an.
Termine in unseren Verkaufsräumen bitte nur nach Absprache.
China-Teppiche sind zeitlose Schönheiten aus dem Reich der Mitte. Die traditionelle Bildsprache dieser Teppiche spiegelt die Sehnsucht nach Glück und Optimismus wider. Ein ebenso tiefes Bedürfnis ist das Streben nach einem langen Leben – symbolisiert durch Pinie, Kranich, Hirsch & Hirschkuh und dem Zauberpilz der Unsterblichkeit.
Mystische Tiere wie Phönix und Drachen sind beliebte Motive, die für Glück und Wohlstand stehen. Viele dieser Symbole sind von China nach Persien, den Kaukasus und Anatolien gewandert und haben die Knüpfkunst in diesen Ländern maßgeblich beeinflusst.
Für Liebhaber der Farbe Blau sind chinesische Teppiche die erste Wahl. Mandschurei-Schaf-Wolle wurde in bis zu 100 Färbevorgängen zu einem tiefen, satten Indigoblau und zum wahrscheinlich schönsten Farbton der Teppichgeschichte.
Der Kelim (pers.: wollenes Gewebe oder wollenes Gewand) ist eine traditionelle Webtechnik ohne Flor, dessen Symbolik eng verwoben ist mit seiner Jahrtausende alten Geschichte. Bis in das 7. Jahrhundert v. Chr. konnten Textilfragmente eines Kelims datiert werden.
Seit je her sind Nomadenvölker untrennbar mit dieser Webkunst verbunden, deren Reichtum an Muster, Symbole und Farben unerschöpflich scheint. Wie kein anderes Gewebe repräsentiert ein Kelim die Identität unterschiedlicher Stammesgruppen und ist inspiriert von der umgebenden Natur. Herrliche Ornamente und eine enorme Farbenvielfalt verbunden mit feiner Webtechnik machen den Kelim zu einem dekorativen Gewebe und Einrichtungsgegenstand.
Herkunftsländer: Anatolien, Marokko, Turkmenistan, Usbekistan, Iran, Vorderer Orient, Zentralasien und Nordafrika.
In seiner mehr als tausendjährigen Geschichte stand der Perserteppich für Macht und Einfluss. Jeder neue Regent hatte sein eigenes neues Teppichmuster durch Künstler und Teppichmeister entwerfen lassen, um so seine Herrschaft zu festigen. In einzigartiger Weise beherrschten die Perser die Kunst der Darstellung, die in den unterschiedlichen Provenienzen wie Keschan, Isfahan, Nain und Täbriz heute noch Zeugen großer Dynastien sind. Aus der Überlieferung und Fantasie entstanden Muster und Symbole, die sich auch in der Architektur und Interieur wiederfinden.
Eine der Theorien zu dem Ursprung der Motive besagt, dass aus der Form der zum Trocknen ausgelegten Tierfelle die abstrakten Teppichmuster gebildet wurden. Die Symbolkraft findet sich in den Darstellungen von Zypressen als Seelenwanderungsbaum oder im Vogelkopf wieder, der für die Verbindung von Lebenden und Toten steht.
Trotz einer Vielzahl an Farben aus organischen Materialien wie Pflanzen und Mineralien findet sich auf allen Perserteppichen dominierend die Farbe Rot - die Farbe des Blutes, auf der nicht die Unwahrheit gesagt werden darf.
Und noch eine Besonderheit zeichnet Perserteppiche aus: Obwohl die Fertigkeit der persischen Knüpfer seinesgleichen sucht, finden sich immer fehlerhafte Stellen. Die Erklärung liegt in der Religion: Von Menschenhand hergestellte Produkte dürfen nicht perfekt sein, um Allah nicht zu beleidigen - denn nur Allah ist unfehlbar.
Die Knüpfkunst für Teppiche hat in Tibet eine lange Tradition, die bis in das 8. Jahrhundert zurückreicht. Doch nicht allein die Kunstfertigkeit und einzigartige Knüpftechnik machte einen Tibeter-Teppich zu einem Kunstwerk.
Das Geheimnis lag in der Wolle. Denn die beste Schafswolle der Welt hat das tibetanische Hochlandschaf, das klein und zäh ist und in den Bergen auf 3.500 bis 5.500 Metern lebt. Die Menge an Wolle die es liefert ist sehr gering, da es aufgrund der harten Lebensbedingungen nur einmal im Jahr geschoren wurde. Gerade deshalb war und ist diese Wolle sehr kostbar. Um möglichst wenig zu verschwenden wurde eine außergewöhnliche Technik entwickelt: Geknüpft wurde um eine Stange herum und der fertige Teppich wurde einfach aufgeschnitten. Diese Technik wird bis heute auch bei modernen Nepal-/Tibeter-Teppichen verwendet.
Eindrucksvoll teilen chinesische und tibetische Teppiche die Harmonie der Farben, Symbole und Darstellung. Beliebte Motive auf tibetischen Teppichen sind daher der Phönix und der Drache im Kampf um die Perle des Glücks. Der Tiger als Symbol von Kraft und Stärke, die auf seinen Besitzer übergeht.
Seide war ein teures Material und allein den Herrschern vorbehalten. Nur den besten Knüpfmeister und Knüpfer wurde es erlaubt aus dem kostbaren Naturprodukt die schönsten Seidenteppiche der Welt herzustellen.
In dem tief religiös verwurzelten Land war ausschließlich die Mustergestaltung auf Teppichen als Ausdruck künstlerischer Schaffenskraft erlaubt. Gerade deshalb genoss im Iran der Knüpfmeister, der das Design des Teppichs entwarf, von jeher eine hohe Bedeutung. Sein Ansehen war vergleichbar mit Michelangelo oder Pablo Picasso aus unserem Kulturkreis.
Zusammen mit dem Knüpfmeister entstanden einzigartige Kunstwerke, deren hoher Stellenwert sich im Preis widerspiegelte. Bestes Material, beste Verarbeitung und künstlerische Ausdruckskraft - daraus resultiert der Duktus, dass Seidenteppiche besonders wertvoll sind. Heutzutage ist Seide immer noch ein teueres Material, aber wesentlich erschwinglicher als in vergangenen Zeiten.